Zeckenerkrankungen des Hundes
Grundsätzliches zum Zeckenbefall:
Die wichtigste Prophylaxe besteht in sofortiger Entfernung von Zecken, da die meisten Krankheiten erst 24 Stunden nach einem Befall übertragen werden.
Außerdem existieren mittlerweile zahlreiche Präparate, die den Hund gut vor dem Befall von Zecken schützen (Spot on Präparate wie zB Advantix, Exspot, Frontline oder Halsbänder wie zB Scalibor). Die Wahl des geeigneten Produktes für Ihren Hund sollte in Absprache mit Ihrem Tierarzt erfolgen, da bei Haltung von Hund und Katze in einem Haushalt einige Produkte nicht geeignet sind.
Bislang gibt es für folgende Erkrankungen eine Impfung:
A) Merilym (Borreliose)
B) Pirodog (Babesiose)
Sollten Sie bei Ihrem Tier eine Zecke gefunden haben, benutzen Sie zur Entfernung stets dafür geeignete Zangen. Dabei wird die Zecke ohne Zug und Druck solange in eine Richtung gedreht, bis diese loslässt (die Drehrichtung ist dabei völlig egal).
Im Falle einer nicht vollständigen Entfernung reicht zumeist das mehrmalig tägliche Abbaden mit Käsepappeltee, dadurch wird der Kopf nach einigen Tagen vom Körper des Tieres abgestossen. Die Angst, der Zeckenkopf könnte in den Körper wandern und dann Probleme verursachen, ist unbegründet. Zeigen sich dennoch lokale Entzündungsreaktionen ist die Gabe eines Antibiotikums und eventuell die Gabe eines Entzündungshemmers notwendig.
Unter keinen Umständen darf die Zecke mit Öl, Lack oder Klebstoff behandelt werden. Diese Massnahmen unterdrücken die Atmung der Zecke. Der dadurch hervorgerufene Stress löst die Absonderung des möglicherweise infizierten Speichels aus und erhöht dadurch die Gefahr einer Infektion.
1) Die Babesiose
Diese Erkrankung, auch als Hundemalaria bekannt, wird durch Einzeller der Gattung Babesia hervorgerufen. Diese Einzeller befallen die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen, in denen die ungeschlechtliche Vermehrung stattfindet und dadurch den Erythrozyten zerstört.
Man unterscheidet einen akuten und einen chronischen Verlauf, wobei in unseren Gebieten die akute Verlaufsform am Häufigsten vorkommt. Dabei kommt es zu folgenden Symptomen: Mattigkeit und Fieber (oft bis zu 40 ° C und höher), gefolgt von Fressunlust und Gewichtsverlust. Zwei Tage danach kommt es durch die Zerstörung der Erythrozyten zur Anämie (Blutarmut) und durch die Ausscheidung des dabei entstanden Blutfarbstoffabbauproduktes Bilirubin zu Blutharnen (cocacolafarbener Harn), Ikterus und als gefürchtet Komplikation zum Nierenversagen. Weitere Symptome, bedingt durch den Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen) zu Ödemen (Wasseransammlungen im Gewebe), Aszites (Bauchwassersucht) und Gerinnungsstörungen.
Der Nachweis einer Babesiose erfolgt durch einen Blutausstrich, bei dem Blut aus dem peripheren Kreislauf (zB aus der Ohrrandvene) gewonnen wird.
Da die Krankheit ohne Behandlung immer tödlich endet, sollte bereits bei einem Verdacht eine Therapie durchgeführt werden. Diese besteht aus der Gabe eines Antiprotozoikums, in schweren Fällen kann auch eine Bluttransfusion notwendig werden.
2) Die Borreliose
Die Borreliose wird durch korkenzieherartige Bakterien, meist Borrelia burgdorferi, hervorgerufen und zeigt sich häufig in einen chronischen Verlauf, wodurch die Erkrankung meist lange unerkannt bleibt.
Im Gegensatz zum Menschen zeigt sich beim Hund nicht das Stadium der Lokalreaktion (roter Ring um Zeckenbiss). Die anfänglichen Symptome wie Mattigkeit, Fieber und Fressunlust sind Symptome, die bei vielen Infektionskrankheiten vorkommen. Erst allmählich zeigen sich Lahmheiten, steifer Gang und Gelenksschwellungen. Häufig sind diese Hunde außerdem äußerst sensibel im Rückenbereich (Hyperästhesie), bedingt durch eine Nervenentzündung.
Der Nachweis einer Infektion erfolgt auch hier durch eine Blutuntersuchung, allerdings wird bei dieser Erkrankung ein Antikörper-Titer ermittelt.
Die Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotika in entsprechender Dosierung und vor allem in entsprechender, notwendiger Dauer (oft bis zu vier Wochen und länger), sowie in der Gabe von Vitamin B.
3) Die Ehrlichiose
Ehrlichien (Ehrlichia canis) zählen weder zu den Bakterien noch zu den Parasiten und nehmen somit eine Zwischenstellung ein. Die Erreger befallen Granulozyten bzw. Monozyten (gehören zu den weißen Blutkörperchen) und können in diesen als Einschlusskörperchen sichtbar werden.
Die Hunde zeigen meist Mattigkeit, Durchfall, Erbrechen sowie Fieber (bis zu 41 °C). Im weiteren Verlauf kommt es zur Vergrößerung von Leber und Milz. Durch den Mangel an Thrombozyten (Trombozytopenie – häufig ein Leitsymptom) entsteht ein Gerinnungsproblem, die Folge sind Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Blutungen der Haut und schlussendlich Anämie.
Der Nachweis einer Infektion kann durch die bereits erwähnten Einschlusskörperchen im Blutausstrich erfolgen. Da diese aber nicht in jedem Krankheitsstadium nachgewiesen werden können, nehmen serologische Untersuchungen des Blutes einen höheren Stellenwert ein.
Antibiotika werden in den entsprechenden Dosierungen bei Nachweis verabreicht, wobei auch hier ein Antiprotozoikum zusätzlich verabreicht werden kann, wenngleich nicht ohne entsprechende Nebenwirkungen. Auch die Gabe von Vitamin B hat sich als ergänzende Therapie bewährt.
4) Die Anaplasmose
Die für die Krankheit ursächlichen Erreger wurden früher als Ehrlichia phagozytophilia bezeichnet, heute kennen wir sie unter Anaplasma phagozytophilium.
Die Erkrankung verläuft häufig asymptomatisch. Nur in einzelnen Fällen können Fieber, Mattigkeit und Gelenksschmerzen sowie Erbrechen und Durchfall auftreten.
Daher können auch häufig klinisch unauffällige Patienten positive Anitkörpertiter aufweisen.
Bei Infektion mit Anaplasmen finden ebenfalls Antibiotika in entsprechender Dosierung und Dauer Anwendung.
Die wichtigste Prophylaxe besteht in sofortiger Entfernung von Zecken, da die meisten Krankheiten erst 24 Stunden nach einem Befall übertragen werden.
Außerdem existieren mittlerweile zahlreiche Präparate, die den Hund gut vor dem Befall von Zecken schützen (Spot on Präparate wie zB Advantix, Exspot, Frontline oder Halsbänder wie zB Scalibor). Die Wahl des geeigneten Produktes für Ihren Hund sollte in Absprache mit Ihrem Tierarzt erfolgen, da bei Haltung von Hund und Katze in einem Haushalt einige Produkte nicht geeignet sind.
Bislang gibt es für folgende Erkrankungen eine Impfung:
A) Merilym (Borreliose)
B) Pirodog (Babesiose)
Sollten Sie bei Ihrem Tier eine Zecke gefunden haben, benutzen Sie zur Entfernung stets dafür geeignete Zangen. Dabei wird die Zecke ohne Zug und Druck solange in eine Richtung gedreht, bis diese loslässt (die Drehrichtung ist dabei völlig egal).
Im Falle einer nicht vollständigen Entfernung reicht zumeist das mehrmalig tägliche Abbaden mit Käsepappeltee, dadurch wird der Kopf nach einigen Tagen vom Körper des Tieres abgestossen. Die Angst, der Zeckenkopf könnte in den Körper wandern und dann Probleme verursachen, ist unbegründet. Zeigen sich dennoch lokale Entzündungsreaktionen ist die Gabe eines Antibiotikums und eventuell die Gabe eines Entzündungshemmers notwendig.
Unter keinen Umständen darf die Zecke mit Öl, Lack oder Klebstoff behandelt werden. Diese Massnahmen unterdrücken die Atmung der Zecke. Der dadurch hervorgerufene Stress löst die Absonderung des möglicherweise infizierten Speichels aus und erhöht dadurch die Gefahr einer Infektion.
1) Die Babesiose
Diese Erkrankung, auch als Hundemalaria bekannt, wird durch Einzeller der Gattung Babesia hervorgerufen. Diese Einzeller befallen die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen, in denen die ungeschlechtliche Vermehrung stattfindet und dadurch den Erythrozyten zerstört.
Man unterscheidet einen akuten und einen chronischen Verlauf, wobei in unseren Gebieten die akute Verlaufsform am Häufigsten vorkommt. Dabei kommt es zu folgenden Symptomen: Mattigkeit und Fieber (oft bis zu 40 ° C und höher), gefolgt von Fressunlust und Gewichtsverlust. Zwei Tage danach kommt es durch die Zerstörung der Erythrozyten zur Anämie (Blutarmut) und durch die Ausscheidung des dabei entstanden Blutfarbstoffabbauproduktes Bilirubin zu Blutharnen (cocacolafarbener Harn), Ikterus und als gefürchtet Komplikation zum Nierenversagen. Weitere Symptome, bedingt durch den Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen) zu Ödemen (Wasseransammlungen im Gewebe), Aszites (Bauchwassersucht) und Gerinnungsstörungen.
Der Nachweis einer Babesiose erfolgt durch einen Blutausstrich, bei dem Blut aus dem peripheren Kreislauf (zB aus der Ohrrandvene) gewonnen wird.
Da die Krankheit ohne Behandlung immer tödlich endet, sollte bereits bei einem Verdacht eine Therapie durchgeführt werden. Diese besteht aus der Gabe eines Antiprotozoikums, in schweren Fällen kann auch eine Bluttransfusion notwendig werden.
2) Die Borreliose
Die Borreliose wird durch korkenzieherartige Bakterien, meist Borrelia burgdorferi, hervorgerufen und zeigt sich häufig in einen chronischen Verlauf, wodurch die Erkrankung meist lange unerkannt bleibt.
Im Gegensatz zum Menschen zeigt sich beim Hund nicht das Stadium der Lokalreaktion (roter Ring um Zeckenbiss). Die anfänglichen Symptome wie Mattigkeit, Fieber und Fressunlust sind Symptome, die bei vielen Infektionskrankheiten vorkommen. Erst allmählich zeigen sich Lahmheiten, steifer Gang und Gelenksschwellungen. Häufig sind diese Hunde außerdem äußerst sensibel im Rückenbereich (Hyperästhesie), bedingt durch eine Nervenentzündung.
Der Nachweis einer Infektion erfolgt auch hier durch eine Blutuntersuchung, allerdings wird bei dieser Erkrankung ein Antikörper-Titer ermittelt.
Die Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotika in entsprechender Dosierung und vor allem in entsprechender, notwendiger Dauer (oft bis zu vier Wochen und länger), sowie in der Gabe von Vitamin B.
3) Die Ehrlichiose
Ehrlichien (Ehrlichia canis) zählen weder zu den Bakterien noch zu den Parasiten und nehmen somit eine Zwischenstellung ein. Die Erreger befallen Granulozyten bzw. Monozyten (gehören zu den weißen Blutkörperchen) und können in diesen als Einschlusskörperchen sichtbar werden.
Die Hunde zeigen meist Mattigkeit, Durchfall, Erbrechen sowie Fieber (bis zu 41 °C). Im weiteren Verlauf kommt es zur Vergrößerung von Leber und Milz. Durch den Mangel an Thrombozyten (Trombozytopenie – häufig ein Leitsymptom) entsteht ein Gerinnungsproblem, die Folge sind Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Blutungen der Haut und schlussendlich Anämie.
Der Nachweis einer Infektion kann durch die bereits erwähnten Einschlusskörperchen im Blutausstrich erfolgen. Da diese aber nicht in jedem Krankheitsstadium nachgewiesen werden können, nehmen serologische Untersuchungen des Blutes einen höheren Stellenwert ein.
Antibiotika werden in den entsprechenden Dosierungen bei Nachweis verabreicht, wobei auch hier ein Antiprotozoikum zusätzlich verabreicht werden kann, wenngleich nicht ohne entsprechende Nebenwirkungen. Auch die Gabe von Vitamin B hat sich als ergänzende Therapie bewährt.
4) Die Anaplasmose
Die für die Krankheit ursächlichen Erreger wurden früher als Ehrlichia phagozytophilia bezeichnet, heute kennen wir sie unter Anaplasma phagozytophilium.
Die Erkrankung verläuft häufig asymptomatisch. Nur in einzelnen Fällen können Fieber, Mattigkeit und Gelenksschmerzen sowie Erbrechen und Durchfall auftreten.
Daher können auch häufig klinisch unauffällige Patienten positive Anitkörpertiter aufweisen.
Bei Infektion mit Anaplasmen finden ebenfalls Antibiotika in entsprechender Dosierung und Dauer Anwendung.